Biologischer Honig, geht das überhaupt? Man kann den Bienen doch nicht sagen, wo sie hinfliegen sollen.

Das stimmt natürlich. Aber durch die Wahl des Standortes kann ich vermeiden, dass die Bienen große Nektarmengen von konventionell bewirtschafteten Flächen sammeln. Doch zu einer biologischen Betriebsweise gehört mehr als der Ursprung des eingetragenen Nektars. Vor allem ein bienenschonendes Arbeiten, der Verzicht auf bestimmte Behandlungsmittel gegen Krankheiten und die Verwendung natürlicher Materialien für die Bienenbehausung sind hier wichtig. Außerdem muss der Zucker, der einen Teil des Winterfutters stellt, aus biologisch bewirtschafteten – in meinem Fall Bioland-zertifizierten – Flächen stammen. Für mich ist das vielleicht der wichtigste Punkt, denn so kommt nicht durch die Hintertür insektenschädliche Landwirtschaft in die Imkerei.

Biene auf Kugeldiestel

Geht da noch mehr? Meine Ansätze für nachhaltig erzeugten Honig.

Die Bienenvölker der Imkerei stehen dauerhaft und fest an verschiedenen Standplätzen im Leipziger Stadtgebiet. Um die Verbreitung von Krankheiten zwischen den Völkern zu verhindern, stehen maximal 12-15 Völker an einem Ort. Da ich auf das Anwandern unterschiedlicher Trachten verzichte, spare ich den Bienen Stress, der beim Transport und durch die längere Sammelphase entsteht. Daduch verzichte ich bei der Ernte auf ein paar zusätzliche Kilo. Außerdem belasse ich einen Teil des Honigs in den Völkern, um das Zufüttern mit Zucker zu reduzieren. Die Bienen haben so im Spätsommer mehr Zeit, ihre Brut und sich gegenseitig zu pflegen. Hier muss ich in den nächsten Jahren noch die Balance zwischen Idealismus und Wirtschaftlichkeit meiner Imkerei austarieren. Wenn Ihr Fragen dazu habt, meldet Euch gern!

Bienen auf Honigwabe teilweise verdeckelt

Es summt in meinem Ohr. Kontaktformular.

Felix Becker | imker@leipziger-stadtteilhonig.de
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